
"Wer die georgische Pianistin Lika Bibileishvili zum ersten Mal in einem Konzert erlebt, wird nicht nur staunen, mit welcher physischen Kraft die mädchenhaft zierliche Person die schwierigsten Brocken des Konzertbetriebs ausbalanciert. Er wird, wie der Autor dieser Zeilen, vor allem verblüfft sein von der geradezu plastischen Klarheit, mit der die Pianistin die emotionalen und intellektuellen Dimensionen der jeweiligen Kompositionen erfahrbar macht und zusammenführt. Dass Schumanns "Symphonische Etüden" nicht nur ein Meisterwerk romantischer Phantasie, sondern auch ein Variationswerk symphonischer Größe sind, war selten so lebendig zu erleben wie in den Konzerten von Lika Bibileishvili. Und Ravels "Gaspard de la nuit" entspringt ihr in einem nachtschwarzen, leuchtenden Glanz, der wie eine Erfüllung des vom Komponisten für dieses Stück erfundenen Begriffs "transzendentale Virtuosität" wirkt. Bei ihren Lehrern in Georgien und Deutschland hat Lika Bibileishvili ein umfangreiches Repertoire von Bach über Haydn, Mozart, Beethoven, Schumann, Chopin, Liszt, Debussy, Ravel und Rachmaninoff bis hin zu Skrjabin, Bartok, Prokofjew, Enescu und Ligeti erarbeitet. Bei den Uraufführungen zeitgenössischer Klavierwerke, die ihr in München anvertraut wurden, verblüffte sie durch die Leichtigkeit, mit der sie komplizierte Rhythmen verwebt und aus minimalistischen Andeutungen Musik macht. Es ist an der Zeit, dass die Musikwelt diese außergewöhnliche Musikerpersönlichkeit entdeckt. ” Dr. Gottfried Knapp , Süddeutsche Zeitung